Ziel: Klimaneutral bis 2035

Forderung

Wir fordern die Stadt Weimar auf, innerhalb eines Jahres einen konkreten Maßnahmenplan zu entwickeln, der überprüfbare Ziele und Zwischenziele enthält, um die Stadt bis 2035 klimaneutral zu machen.

Die Maßnahmen sollen durch ein qualifiziertes Planungsbüro erarbeitet wurden, um professionelle und machbare Ziele sicherzustellen.

Begründung

Wir alle stehen in der Verantwortung künftigen Generationen eine nachhaltige Lebensgrundlage zu hinterlassen. Die menschengemachte Erderwärmung bedroht diese und Deutschland hat 2015 im Übereinkommen von Paris zugesagt, Anstrengungen zu unternehmen, „um den Temperaturanstieg auf 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen“ (Art. 2 a)). Auch unsere Kommune soll einen Beitrag leisten und daher bis 2035 klimaneutral werden. Gleichzeitig wird Weimar mit erneuerbaren Energien, zukunftsfähiger Bausubstanz, fossilfreier Mobilität und städtebaulicher Maßnahmen lebenswerter und attraktiver.

Um das Pariser Klimaschutzziel einzuhalten, stehen laut Budgetansatz Deutschland noch 6 Gigatonnen CO2 zu – die in 6 Jahren bereits verbraucht wären. Wir glauben, dass das Ziel, 2035 klimaneutral zu sein damit nicht mal „zu ambitioniert“ ist.

Weimar hat bereits ein »Integriertes Klimaschutzkonzept Strom, Wärme, Kälte« vom Juni 2011. Die Stadt erkennt in der Drucksache 2020/028b/A die "Notwendigkeit von Klimaschutz und Klimaneutralität" an, uns fehlen dafür aber die erkennbaren Bemühungen. Das zeigt sich allein schon daran, dass die Drucksache im Stadtrat nicht diskutiert worden ist.

Im Klimaaktionsplan muss neben einem aktuellen Szenario mit klimapolitischen Maßnahmen (Trendszenario) auch eines enthalten sein, dessen Umsetzung Weimar bis 2035 zur Klimaneutralität führen würde. Der Klimaaktionsplan muss im Klimaneutralitätsszenario eindeutig die jährlichen Kosten und den Personalbedarf für die Planung und Umsetzung in den Sektoren private Haushalte, Gewerbe-Handel-Dienstleistungen (GHD), Industrie, Verkehr, Landwirtschaft und CO2-Entzug abschätzen. Für jedes Jahr ab 2023 sind der Endenergiebedarf und die Treibhausgas-Emissionen in diesen Sektoren aufzustellen bzw. zu projizieren, sodass unter Einbezug der regionalen Treibhausgas-Senken in einer Quellen-Senken-Bilanz netto null Treibhausgas-Emissionen in Weimar emittiert werden. Für einen qualifizierten Klimaaktionsplan muss das beauftragte Planungsbüro bereits kommunale oder regionale Klimaschutzkonzepte in Hinblick auf Klimaneutralität, Erneuerbare-Energien-Potentialanalysen und nach BISKO-Standard (Bilanzierungs-Systematik Kommunal) erstellt haben. Die Kosten für die Erstellung sollten 2€ pro Einwohner nicht überschreiten.


Stand: 01.09.2023