
Zukunftsforum Weimar: Blick auf lokale Akteure zur Verbesserung von Lebensqualität
Am 13.05.24 fanden sich im Foyer des Deutschen Nationaltheaters Initiativen, Akteure und Expertinnen zur Frage ein, wie Weimar für und zusammen mit seiner Bevölkerung eine lebenswerte Zukunft im Hinblick auf den Klimawandel gestalten kann.
Nach Eröffnung und Klassenzimmerstück von Janus Torp über die emotionalen Motive politischen Engagements hielt der bekannte Soziologe Harald Welzer einen kurzen Impulsvortrag, in dem er Gründe gesellschaftlicher Transformation nannte, die eben nicht in Zahlen und wissenschaftlichem/wirtschaftlichem Detailwissen, sondern vor allem Lust, Spaß und Selbstwirksamkeit zu finden sind: Das Problem ist nicht nur Energiegewinnung aus fossilen Quellen, sondern die Verschwendung von „3 von 5 Windrädern für Mist wie E-Autos mit 1000 PS“; nicht die „idiotischste Frage ‚macht das China auch?‘ leitet einen Wandel ein, sondern die Richtungsänderung in der Gegenwart und hier. Konkrete Beispiele wie Haltestellengestaltung, Stadtbegrünung und Klassenzimmergestaltung stießen beim Publikum auf Begeisterung und leiteten darum auch zu den anwesenden Akteuren über.
- Tobias Keppler, Klimaschutzbeauftragter der Stadt, referierte kurz über zurückliegende Maßnahmen zur Reduzierung von kommunalem Energieverbrauch.
- Matthias Golle sprach für die Ilmtal eG darüber, wie trotzdem notwendiger Strom über Bürgerbeteiligung regional und nachhaltig produziert werden kann.
- Grit Tetzel nannte Ursprung und Ziele der Grünen Liga e.V..
- David Hildebrandt vertrat die Erzeuger-Verbraucher Gemeinschaft eG, die Lebensmittel vor Ort herstellen und verkaufen.
- Karsten Kurth von der IHK Erfurt wies auf das breite Spektrum unternehmerischen Engagements hin.
- Uta Kühne vom Radentscheid Weimar lenkte den Blick auf Maßnahmen im Verkehrssektor.
- Philipp Reinhardt von WeimarZero schließlich erzählte über basisdemokratisches Engagement.
In der abschließenden Diskussionsrunde mit Publikumsbeteiligung und kritischer Anteilnahme durch Harald Welzer wurden Vorschläge zur besseren Zusammenarbeit, aber auch die Unterschiede von Netzwerken zu Bündnissen besprochen. Alle waren sich einig: Die überschaubare Größe von Weimar bietet viel Potential zu gemeinsamen Projekten bei gleichzeitig machbaren Herausforderungen.